Der Kuss des Krypters: Eine Kurzgeschichte mit Wahlmöglichkeiten
Von Cathleen Rootsaert
ICH KANN ES NICHT
„Ich bin mir nicht sicher“, erwiderst du. „Diese Gefühle sind … Ich weiß es nicht … Neu? Verwirrend, ganz ohne Frage.“
Ammien wendet den Blick ab. Die Stille ist niederschlagend. Du hast alles ruiniert und jemanden verletzt, der dir sehr am Herzen liegt. Du bereust es augenblicklich. Du hättest vermutlich lügen sollen. Da du mit Regulatoren aufgewachsen bist, schätzt du Ehrlichkeit mehr als alles andere – denn sie taten das absolut nicht.
Ammien greift nach deiner Hand und die Reue, die deinen Kopf erfüllt hat, verschwindet. Er/Sie grinst dich an und neigt den Kopf. „Danke, dass du mir ehrlich geantwortet hast. Du bist wirklich … einzigartig, weißt du?“ Ammien nimmt deine Hand und lässt sie auf seinem/ihrem Herzen ruhen. „Kannst du fühlen, wie stark mein Herz gerade schlägt?“
„Schlägt es immer so stark?“
„Nein. Nur in deiner Nähe.“ Ammiens Augen sind gleichzeitig sanft und wild. Du kannst dir einfach nicht vorstellen, jemals jemand anderem zu gehören.
„Habe ich dich nur noch mehr verwirrt?“
„Ich weiß es nicht … Vielleicht?“, gibst du mit einem Grinsen zurück. „Ich möchte es herausfinden, Ammien. Morgen können wir mit Freelancer Yarrow sprechen. Wir können ihn um Rat bitten. Uns einen Plan ausdenken. Okay? Ich bin sicher, dass wir ihn überzeugen können.“
„Okay“, gibt Ammien mit einem Lächeln zurück und lacht etwas. Du kannst nicht anders, als das Lächeln und Lachen zu erwidern. Du fühlst dich unbeholfen und glücklich. Vielleicht sind die dunklen Tage voll Einsamkeit – voll Warten und Hoffen – nun endlich hinter dir.
Er/Sie setzt sich auf die Bettkante und lässt sich mit nach hinten geworfenen Armen auf die Matratze fallen. Sein/Ihr ansteckendes Kichern bringt den ganzen Raum zum Leuchten.
„Bist du glücklich?“, fragst du.
„Ja.“
„Es ist spät.“
„Das ist es.“ Er/Sie setzt sich wieder auf. „Weil wir das ja morgen sowieso zusammen klären wollen … kann ich … Ich will hierbleiben.“ Ammien sieht zu dir auf – so verwundbar. „Ich liebe dich. Ich will nicht alleine nach Hause gehen. Du kannst mich einfach nur halten, bis ich eingeschlafen bin.“
Du setzt dich neben ihn/sie, greifst nach seiner/ihrer Hand und sagst: