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Der Kuss des Krypters: Eine Kurzgeschichte mit Auswahlmöglichkeiten

Von Cathleen Rootsaert

BEZIEHUNG BEENDEN

Der nächste Tag ist warm und sonnig – das Ende der Eisflut ist hier. Du drehst dich zu Ammien um und sagst ihm/ihr, dass ihr nicht mehr zusammen sein könnt. Du erzählst ihm/ihr, dass du ihn/sie nicht länger liebst. Es ist eine Lüge. Eine Lüge aus Güte. Behutsam geleitest du ihn/sie zur Tür. „Tut mir leid“, sagst du. „Aber du wirst es schon schaffen.“

Ammiens Miene verwandelt sich in eine kalte Grimasse und seine/ihre Augen brodeln vor Hass. Ohne ein weiteres Wort stürmt er/sie aus deiner Wohnung.

Genau wie beim letzten Mal siehst du Ammien über den Hof hinweg dabei zu, wie er/sie lacht, flirtet, trinkt und tanzt. Dieses Mal ist es jedoch anders und du musst deinen Blick abwenden. Dieses Mal erscheint Ammien verzweifelt – eine wilde Darbietung –, fast so, als wäre das alles als Strafe für deine Abweisung gedacht.

Die ganze Enklave sieht dabei zu, wie Ammien immer weiter abstürzt, und obwohl viele ihm/ihr zu helfen versuchen, geht er/sie bald nur noch wütend auf jeden los, der sich um ihn/sie zu sorgen scheint.

Einige Monate später wirst du zum Gefängnis gerufen. Ammien wurde verhaftet. Madame Chronistin und Yarrow sind ebenfalls dort. 

„Wir müssen etwas für diese arme, gebrochene Seele tun“, sagt Madame Chronistin. „Du bist derjenige, dem er/sie vertraut.“

„Ich bitte dich darum, Ammien noch einmal unter deine Schwingen zu nehmen. Hilf ihm/ihr“, sagt Yarrow.

Wie ein unwillkommener Gast schließt sich der atemlose Griff von Verlangen und Schmerz erneut um dein Herz.

Du steigst die Treppen in das düstere Gefängnis hinab. Ammien steht an den Gitterstäben, den Kopf nach unten gebeugt und die Hände ausgestreckt.

Behutsam nimmst du seine/ihre Hände in die deinen. 

„Alles wird wieder in Ordnung kommen, Freund/in. Ich verspreche es dir.“

 


ENDE
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Ein besonderer Dank gilt Jay Watamaniuk, Ryan Cormier, Jeffrey Campbell, Mary Kirby, Amanda Kelsko und Karin Weekes.