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In eigenen Worten: die Stars des modernen Fußballs im Fokus

Sam Mynott und Paul Boulet reisen um den Globus, um die Gesichter der besten Fußballspieler unserer Zeit einzufangen

In der UEFA Champions League in FIFA 19 werden Legenden geboren, Träume zur Wirklichkeit und Champions gekrönt. Um König Fußball gerecht zu werden, bereisen Acquisition Specialist Sam Mynott und Motion Capture System Specialist Paul Boulet von EA Vancouver aus die ganze Welt, um die Gesichter vieler heutiger Fußball-Stars möglichst perfekt im Spiel darzustellen. Erfahrt mehr über sie und ihre Arbeit für das EA Motion Capture Studio.

Könnt ihr uns zuallererst etwas über euch erzählen?

Paul: Mein Name ist Paul Boulet, ich arbeite bereits seit insgesamt 4 Jahren für Electronic Arts. Ich habe 3D-Modellierung und Animation über den dritten Bildungsweg studiert und konnte so einen Job bei EA im Motion Capture Studio ergattern.

Sam: Ich heiße Sam Mynott und arbeite seit 2006 im Motion Capture Studio.

„Wir bauen unsere Geräte so oft auf und wieder ab, dass Effizienz und Teamwork unabdingbar sind.“
Acquisition Specialist Sam Mynott

 

Wie seid ihr beide dazu gekommen, für FIFA die besten Fußballspieler der Welt zu scannen?

Paul: Ich hatte Glück und wurde quasi gleich nach dem Studium als Motion Capture Assistant eingestellt. Es war ursprünglich nur ein Vertrag mit kurzer Laufzeit, aber ich habe maximalen Einsatz gezeigt und wohl einen guten Eindruck beim Team hinterlassen, also haben sie meinen Vertrag verlängert.

Sam: 2006 habe ich Broadcast Television studiert und wollte eigentlich als Videoeditor oder in der Filmproduktion arbeiten. Ich habe das Stellenangebot auf Craigslist gesehen, mich beworben und wurde zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Alles, was ich über Motion Capture und 3D-Scannen weiß, habe ich hier gelernt.

Ihr müsst bei eurem Job eine Menge reisen und besucht viele große Vereine auf der ganzen Welt, um ihre Spieler zu scannen. Wie ist das so, wenn man so lange unterwegs ist?

Sam: Ich reise so viel für die Arbeit, dass ich mich schon ziemlich dran gewöhnt habe – sowohl Paul als auch ich waren im letzten Jahr jeweils über 4 Monate lang unterwegs. Da kann man schon mal Heimweh kriegen, aber wir können dabei auch Länder auf eine Art und Weise sehen, die sonst vermutlich nicht möglich für uns wäre.

„Am Wichtigsten ist, dass man sich mit Fotografie und der Scanning-Software auskennt und dass man weiß, wie die Bilder werden müssen, damit der Scan qualitativ hochwertig wird.“
Motion Capture System Specialist Paul Boulet

 

Könnt ihr beschreiben, wie die Gesichts-Scan-Technologie genau funktioniert?

Paul: Bei der Gesichts-Scan-Technologie verwenden wir einen Vorgang namens Photogrammetrie, mit der wir im Endeffekt das Gesicht einer Person durch Bilder kartografieren. Wir machen die Fotos und das Team hier in Vancouver beginnt damit, jeden der Spielerköpfe zu digitalisieren. Die Bilder werden durch spezielle Programme gejagt, die sich jedes Bild ansehen. Die Software sucht dann die „einzigartigen Erkennungsmerkmale“ wie Sommersprossen oder Hautporen. Nachdem alle diese Bilder verglichen wurden, erstellt die Software eine Abbildung des Spielergesichts. Durch diese einzigartigen Erkennungsmerkmale und das Abbild können wir dann eine 3D-Repräsentation erstellen.

Jeder Kopf-Scan wird danach noch einem Künstler übergeben, der die Feinheiten ausarbeitet, denn die Roh-Scans sind meistens noch etwas überarbeitungsbedürftig. Die Künstler kümmern sich um die nicht perfekten Teile des Scans und modellieren und texturieren die 3D-Köpfe dann anhand der Originalfotos der Fußballer noch einmal, um eine möglichst gute Authentizität zu erreichen.

Braucht man für die Scans besondere Kenntnisse?

Paul: Am Wichtigsten ist, dass man sich mit Fotografie und der Scanning-Software auskennt und dass man weiß, wie die Bilder werden müssen, damit der Scan qualitativ hochwertig wird.

Sam: Man muss sich unbedingt mit den jeweiligen Kameras und der zugehörigen Scanning-Software auskennen. Bis man sich mit den Geräten und den Workflows so auskennt wie wir, dauert es eine Weile. Man muss sich da richtig reinarbeiten. Außerdem muss man ein Auge fürs Detail haben, da das Zielen mit der Kamera keine Fehler zulässt und die Fokusschärfentiefe sehr flach ist. Wir bauen unsere Geräte so oft auf und wieder ab, dass Effizienz und Teamwork unabdingbar sind.

Müsst ihr da nicht unglaublich viele Gerätschaften zu jedem Verein mitschleppen?

Paul: In der Tat! Wir haben 11 Koffer mit Ausrüstung, die insgesamt knapp 250 kg wiegen. Dazu gehören Kameras, Miniatur-PCs, die Metallteile des Scanners, Beleuchtung, Ständer usw.

Ihr arbeitet bereits seit vielen Jahren zusammen in diesem Bereich. Welche Verbesserungen am Scan-Vorgang konnten in dieser Zeit gemacht werden?

Sam: Der Scanner ist kleiner geworden und die Kameras sowie die Software sind besser geworden. In den Jahren zuvor war der Scanner eine 360-Grad-Aufzeichnungseinheit in einem Zelt mit Lichtern, die außerhalb des Zelts aufgestellt waren, damit ein weiches, diffuses Licht erzeugt werden konnte. Jetzt haben wir einen 180-Grad-Scanner, kein Zelt und kleinere Lichter. Polarisiertes Licht hat die Qualität der Scans und – wie sich diese mit den Lichteffekten in der Spiel-Engine verhalten – ebenfalls verbessert. Es werden gerade neue Verbesserungen entwickelt, damit die Ausrüstung noch leichter wird. Dann können wir mehr Teams in kürzerer Zeit ablichten und haben dabei noch weniger Aufwand.

Wie verbessert eure Arbeit des Gesichter-Scannings die FIFA-Spiele?

Paul: Die Kopf-Scans sorgen vor allem für mehr Realismus und Immersion im Spiel. Ich glaube, niemand will ein Spiel spielen, bei dem sein Lieblingsfußballer seinem realen Ebenbild in nichts ähnlich sieht.

Konntet ihr auf euren Reisen schon einmal eure Lieblingsspieler ablichten?

Sam: Als Kanadier schlägt mein Herz für Eishockey, Fußball schaue ich also nur gelegentlich. Es ist trotzdem cool, die Spieler kennenzulernen. Normalerweise freuen sie sich immer ziemlich, gescannt zu werden, da die meisten selbst FIFA-Spiele spielen.

Wie ist die Zusammenarbeit mit den Profifußballern so, wenn man bedenkt, dass viele von ihnen FIFA spielen und das Spiel in- und auswendig kennen? Lastet dadurch mehr Druck auf euren Schultern?

Paul: Es macht eine Menge Spaß, mit ihnen zu arbeiten, weil sie fast alle FIFA spielen, aber nur die wenigsten fragen uns je nach ihren Gesichtern im Spiel und nach ihren Werten. Im Allgemeinen würde ich sagen, dass alle ziemlich viel Spaß daran haben, ihren Kopf einzuscannen.

Sam: Mit Fußballspielern kann man gut zusammenarbeiten und sie zeigen uns eine Menge Respekt. Die meisten von ihnen spielen FIFA und freuen sich normalerweise, hier zu sein, was uns die Arbeit natürlich leichter macht. Wir sind nur ein kleiner Teil eines sehr großen Teams, ich glaube also nicht, dass wir deswegen mehr Druck verspüren.

Nach so langer Zeit unterwegs, auf was freut ihr euch da am meisten, wenn es wieder zurück nach Kanada geht?

Paul: Endlich wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen und meine Familie und Freunde wiederzutreffen Zuhause ist es doch immer noch am Besten.

Sam: Ein hausgemachtes Essen und in meinem eigenen Bett zu schlafen.

Habt ihr das Talent dazu, faszinierende Spiele zum Leben zu erwecken? Weitere Infos über aktuelle Karrieremöglichkeiten findet ihr hier.

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