Inside Dead Space™ 6: Alles auf Anfang
Die Entwickler:innen von Motives Remake von Dead Space erinnern sich an die Anfänge des Projekts – und seine legendäre Vorlage.
Im Vorfeld der Veröffentlichung des Motive™-Remakes von Dead Space™ haben wir bereits darüber gesprochen, was es bedeutet ein Remake eines Klassikers zu entwickeln. Wir haben gezeigt, welche Technologien hinter den Nekromorphs, der Ishimura und dem Intensity Director stehen. Und wir haben über die Bedeutung der Story für das Remake gesprochen. Mittlerweile ist das Spiel endlich aus den dunklen, verwinkelten Gängen des Studios in die weite Welt entkommen. Heute kehren wir also zu, Anfang des Projekts zurück, um die Frage zu beantworten: Wie genau ist das Remake von Dead Space überhaupt zustande gekommen?
BESCHEIDENE ANFÄNGE
Wie viele andere Spiele begann auch dieses Projekt mit einer einfachen Frage: Was kommt als Nächstes?
„Das Team von Star Wars™: Squadrons hatte das Spiel gerade fertiggestellt“, erzählt Senior Producer Philippe Ducharme, „und sie waren auf der Suche nach einem neuen Projekt. Patrick (Klaus, General Manager von Motive) hatte ein Brainstorming mit der Teamleitung, unter anderen mit Mike Yazijian, der beim Montreal-Teil von Dead Space™ 2 als Art Director gearbeitet hatte. Mike war sehr daran interessiert, Dead Space zu erweitern.
„Für mich wurde ein Traum war“, erinnert sich Art Director Mike Yazijian. „Endlich sollte mein Lieblings-Franchise zurückkehren. Ich war sofort an Bord.“
Das Kernteam entstand fast genauso schnell. „Ich erhielt einen Anruf, ob ich für Dead Space arbeiten wollte“, so Creative Director Roman Campos-Oriola, „und habe sofort zugesagt. Ohne Zweifel. Ich war mir ganz sicher. Dead Space? Ja. Danach folgten natürlich die HR-Geschichten, Diskussionen und Meetings, aber der erste Kontakt war ganz einfach: ‚Dead Space? Ja. Ich bin dabei.‘“
Philippe erzählt eine ähnliche Geschichte. Das Einstellungsgespräch mit Patrick begann mit einem ausführlichen Gespräch über das Studio, seine Kultur und seine Werte. „Ich sagte ‚Okay, Motive klingt super‘“, erzählt Philippe. „‚Aber um welches Spiel geht es?‘ Ich dachte, es gibt einen Haken. Aber dann wurde langsam klar, dass es um ein Dead Space-Remake geht. Und ich sagte ‚Okay, wo ist der Vertrag?‘ Wo soll ich unterschreiben?‘“
Das Kernteam um Roman und Philippe wuchs schnell auf hunderte Mitarbeitende an, die das Remake zum Leben erwecken sollten. Und der Enthusiasmus für das Franchise zog sich durch das gesamte Unternehmen. „Viele unserer Teammitglieder sind extra zu Motive gekommen, um an Dead Space zu arbeiten“, sagt Mike, „weil sie große Fans des Originals waren. Es ist wirklich ein persönliches Projekt für uns. Es ist ein Spiel von Fans für Fans.“
GROSSE FUSSSTAPFEN
Wenn du das Original selbst gespielt hast, weißt du wahrscheinlich, warum es in diesem Team so beliebt ist. Falls nicht, wäre jeder der Verantwortlichen gerne bereit, bei der Weiterverbreitung der guten Nachricht zu helfen. „Es gibt nicht viele Spiele wie Dead Space “, so Mike. „Die Mischung aus Sci-Fi und Horror ist außergewöhnlich. Die Ton- und Grafikqualität ist makellos. Und die gruselige Atmosphäre, das Design der Ishimura und der Nekromorphs, die Zerstückelungen, die Physik, die immersive Benutzeroberfläche …
„Es ist eine einzigartige Mischung“, erklärt Roman. „Es ist eine Mischung aus Sci-Fi, Zombies und der Art von psychologischem Horror, wie man ihn auch bei Lovecraft findet. Normalerweise hat man vielleicht zwei dieser Elemente. Aber die Mischung aus allen drei sehr beliebten Arten von Horror – das macht Dead Space so einzigartig.“
„Und die Immersion ist unvergleichlich“, fügt Philippe hinzu. „Von der Grafik über das Sounddesign bis hin zum Gameplay – alles ist so immersiv, dass man die Außenwelt völlig vergisst. Nichts kann einen aus dem Geschehen reißen. Man hat das Gefühl, in Isaacs Schuhen zu stecken und mitzuerleben, was er durchmacht. Nur sehr, sehr wenige Spiele haben es geschafft, diese Art von Emotionen bei mir hervorzurufen. Als ich mit der Arbeit an diesem Spiel begann, spielte ich das Original noch einmal komplett durch und erinnerte mich an die ersten Jump-Scares, die sich in mein Gedächtnis eingebrannt hatten, weil sie so gut funktionierten. Ich habe also viele äußerst schöne Erinnerungen an das Originalspiel.“
Angesichts des überschwänglichen Lobes für das Original fragt man sich vielleicht, warum das Team es überhaupt neu auflegen wollte. Die Antwort: der technische Fortschritt. „Fünfzehn Jahre erscheinen einem gar nicht so lang“, sagt Roman, „aber gerade im Hinblick auf die Technologie gab es viele Fortschritte. Und diese Entwicklungen passt genau zu dem, was Dead Space ausmacht. Alles, was verbessert wurde – Beleuchtung, Audio-Ambiente, sogar die Geschwindigkeit der Festplatten – gibt uns die Möglichkeit, das Spielerlebnis noch weiter zu optimieren.“
„Auch die Branche hat sich weiterentwickelt“, sagt Philippe. „Und das Survival-Horror-Genre hat sich weiterentwickelt. Es ist viel massentauglicher als früher.“
„Und wir wollten, dass eine völlig neue Generation von Gamern dasselbe empfindet wie wir 2008“, fügt Mike hinzu. „Wir möchten, dass neue Spieler:innen Dead Space zum ersten Mal mit all den jüngsten technologischen Verbesserungen wie 4K-Auflösung, ohne Ladezeiten, mit volumetrischem Nebel, 3D-Audio, Raytracing, dynamischer Beleuchtung und 60 Frames pro Sekunde erleben können. Denn so wird das ganze Erlebnis noch immersiver. Wir wollten aber auch wiederkehrenden Spieler:innen neue Überraschungen, zusätzliche Informationen und vielleicht ein paar Easter Eggs bieten – und das alles mit dem gleichen überzeugenden Gameplay wie im Original.“
DIE MESSLATTE
Viele Kritiker haben angemerkt, dass das Remake das Original würdigt und gleichzeitig verbessert. „Das Spiel fängt ein, was ich die ‚glorifizierte Erinnerung‘ an das ursprüngliche Dead Space nenne“, erklärt Roman. „Es ist keine Eins-zu-ein-Kopie, aber man hat das Gefühl, dass man sich erinnert. Wenn Leute Aufnahmen aus dem Spiel sehen, sagen sie oft: ‚Das sieht toll aus! So hatte ich es auch in Erinnerung.‘ Wenn man ihnen dann Aufnahmen des Originals zeigt, sind sie echt überrascht. Und das wollten wir erreichen. Wenn es nur ein Ziel für das Projekt gäbe, dann wäre es das: dem Originalspiel Tribut zu zollen und diese Erinnerung festzuhalten.“
„Genau“, sagt Mike. „Wir wollten die Erinnerung an das Original würdigen, es verbessern und für eine neue Zielgruppe modernisieren, aber gleichzeitig die Grundsäulen des Franchise erhalten. Da wir selbst Fans des Originals sind, haben wir jedes Element des Remakes mit viel Sorgfalt und Respekt behandelt.“
„Wir haben unserem Team als Erstes gesagt, dass wir wollen, dass unser Spiel anderen als Vorbild für ein Remake dienen soll“, erzählte Philippe kurz vor der Veröffentlichung. „Wir wollten eine Messlatte setzen, die Remakes in Zukunft erreichen oder übertreffen müssen. Und schon sehr früh in der Entwicklung konnten wir diese augenblickliche Erfahrung machen, wie man angespannt durch das Schiff geht, ohne zu wissen, was dort sein wird. Es fühlt sich tatsächlich an wie Dead Space. Das ist total wichtig, und ich denke, die Spieler:innen werden denken: ‚Oh, ja. Es ist genauso, wie ich es mir erhofft hatte – und sogar noch besser.‘“
Nach den Reaktionen zu urteilen, scheint diese Aussage sehr zutreffend gewesen zu sein.
Das Warten hat ein Ende. Dead Space ist jetzt auf PlayStation®5, .Xbox Series X|S und PC verfügbar.