FIFA 20-Game Data Centers
Deep Dives: Vorgehensweise bei neuen Standorten + FGDC in Dallas
Pitch Notes
Hallo, FIFA-Fans! Ich bin Joel Doonan, Live Producer bei FIFA. In diesem Pitch Notes-Beitrag möchte ich euch ein paar Infos zu den FIFA-Game Data Centers (FGDC) in FIFA 20 geben. Dabei möchte ich euch insbesondere darüber informieren, wie wir mögliche Ergänzungen unserer bestehenden Infrastruktur durch neue FGDC-Standorte beurteilen und durchführen.
Im kürzlich erschienenen Pitch-Notes-FAQ zu den FIFA-Game Data Centers haben wir verschiedene Themen behandelt und euch beispielsweise grundlegend gezeigt, wie wir über die Standorte unserer FGDCs entscheiden. Alle Infos aus diesem Beitrag treffen nach wie vor zu, doch wir haben einige Fragen der Community zu diesem Beitrag erhalten. Daher möchten wir euch diesen Entscheidungsprozess nun noch genauer erklären, um jegliche Verwirrung zu beseitigen.
Außerdem möchte ich auch über das neue FGDC in Dallas sprechen, um einige der Verbesserungen zu erläutern, die dieser neue Standort gebracht hat. Das Beispiel Dallas zeigt sehr gut, warum das Hinzufügen weiterer FGDC-Standorte nicht zwingend zu Optimierungen führt, auch wenn man das auf den ersten Blick meinen könnte.
Lasst uns loslegen!
Neue FGDC-Standorte für FIFA
Im ersten Teil dieses Beitrags möchte ich euch die 4 Phasen vorstellen, die wir bei der Entscheidung über ein neues FGDC durchlaufen.
Diese Phasen sind:
- Das Identifizieren potenzieller neuer FGDC-Standorte.
- Das Begutachten der potenziellen Auswirkungen eines neuen FGDC-Standorts.
- Eine Machbarkeitsstudie für den neuen FGDC-Standort.
- Die offizielle Einführung des neuen FGDC-Standorts.
Das Identifizieren potenzieller neuer FGDC-Standorte
Phase 1 TL/DR:
- Wir identifizieren anhand des Datenmaterials, wo ein neues FGDC positive Auswirkungen auf eine bestimmte Spieler-Community haben könnte.
- Wir versuchen, einen Anbieter oder einen Partner in dieser Region zu finden, mit dem wir zusammenarbeiten können.
- Falls es keinen gibt, müssen wir wohl so lange warten, bis einer da ist.
- Falls wir einen Anbieter/Partner finden und unsere Geschäftsaspekte übereinstimmen, begutachten wir die potenziellen Auswirkungen in der nächsten FGDC-Phase.
Die erste Maßnahme beim Identifizieren eines potenziellen neuen FGDC-Standorts ist das Analysieren der Daten. Wir betrachten eine Menge hochinteressanter (zumindest für uns) Daten, Diagramme und Heatmaps. Mithilfe dieser Daten können wir Weltregionen erkennen, in denen die Spieler-Community momentan nicht unsere internen Zielvorgaben für Netzwerk-Messwerte erfüllt. Beispielsweise beim durchschnittlichen Ping.
Sobald wir eine Region oder eine Location identifiziert haben, in der wir Verbesserungen vornehmen möchten, müssen wir herausfinden, ob es in dieser Gegend einen erfahrenen und zuverlässigen Anbieter gibt, mit dem wir zusammenarbeiten können. Wie bereits im Pitch-Notes-FAQ zu den FIFA-Game Data Centers beschrieben, ist ein Partner, der diese Kriterien erfüllt, unerlässlich. Wenn wir nämlich mit einem Partner zusammenarbeiten, der sie nicht erfüllt, könnte das zu Zuverlässigkeits- und Stabilitätsproblemen führen, die das Spielerlebnis beeinträchtigen könnten. Und das wäre für uns absolut inakzeptabel.
Das stellt uns jedoch immer wieder vor enorme Herausforderungen, da es nach wie vor ziemlich große Weltregionen gibt, in der es noch keine Anbieter gibt, die unseren Qualitätsansprüchen genügen. Daher müssen wir solche Projekte manchmal vorerst in die Warteschleife verschieben, bis es in der betroffenen Location einen Anbieter gibt, der unseren Qualitätsansprüchen genügt.
Finden wir in einer Gegend jedoch einen Anbieter/Partner, der unseren Ansprüchen genügt, und können wir uns geschäftlich einigen, dann gelangen wir zur nächsten Phase dieses Prozesses: Dem Beurteilen der potenziellen Auswirkungen eines neuen FGDCs.
Das Begutachten der potenziellen Auswirkungen eines neuen FGDC-Standorts
Phase 2 TL/DR:
- Bevor wir eine neue FGDC-Location hinzufügen, müssen wir anhand des Datenmaterials begutachten, ob sie das Online-Spielerlebnis für eine ausreichende Spielerzahl deutlich verbessert.
- Die physische Nähe zu einer FGDC-Location bedeutet nicht immer zwingend eine gute Netzwerkverbindung, da das Internet eben nicht immer so funktioniert, wie man es auf den ersten Blick meint.
- In dieser Phase ist das FGDC noch nicht offiziell live, auch wenn das beim Blick auf Social Media anders wirken könnte.
- Offizielle Ankündigungen stammen immer von @EAFIFADirect auf Twitter.
- Wenn das gesammelte Datenmaterial darauf hindeutet, dass sich eine deutliche Verbesserung ergeben würde, und wenn es keine anderen Hindernisse gibt, dann gelangen wir zur nächsten Phase: Der Machbarkeitsstudie.
Sobald wir beschlossen haben, an einem Standort ein potenzielles neues FGDC zu errichten, und sobald wir einen entsprechenden Anbieter/Partner für eine Zusammenarbeit gefunden haben, müssen wir als nächsten Schritt Daten sammeln, um zu erkennen, wie dieses FGDC das Online-Spielerlebnis unserer Spieler verbessern könnte.
An diesem Punkt muss man sich vor Augen halten, wie das Internet funktioniert. Denn wenn man das nicht weiß, könnte man annehmen, dass ein neues FGDC an einem bestimmten Standort das Online-Spielerlebnis der Spieler an diesem Standort zwingend verbessert. Das ist aber leider nicht immer der Fall.
Machen wir daher einen kurzen Ausflug in die Welt des Internets und seiner Funktionsweise.
Wenn ihr eine FIFA-Onlinepartie spielt, basiert das Geschehen auf dem virtuellen Rasen auf den Spieldaten, die zwischen euch und dem jeweiligen FGDC hin- und hergeschickt werden. Bei ihrem Weg vom einen Ort zum anderen reisen diese Spieldaten über eine bestimmte Internetroute, bis sie an ihrem endgültigen Ziel ankommen. Diese Route wird von mehreren Faktoren bestimmt, beispielsweise eurem Internetanbieter (ISP), den Geschäftsbeziehungen eures ISPs zu anderen ISPs, dem verwendeten Internet-Backbone usw. Ihr könnt diese Route fast nicht beeinflussen, und ihr wisst auch eigentlich kaum, wie diese Route aussieht, außer wenn ihr sie aktiv überwacht. Daher vernachlässigen die meisten diesen Punkt auch. Die Route hat für ein positives Online-Spielerlebnis in FIFA (und natürlich auch in allen anderen Spielen) jedoch entscheidende Bedeutung. Aus einem ganz einfachen Grund.
Nehmen wir mal an, ihr lebt in der kanadischen Stadt Vancouver. Ihr spielt bei euch zuhause eine FIFA-Onlinepartie. Das FGDC, das euch physisch am nächsten ist, befindet sich im US-amerikanischen Portland. Da das sogar ziemlich in der Nähe ist, könntet ihr davon ausgehen, dass ihr all eure Spiele normalerweise über diesen Standort spielt.
Nehmen wir nun einmal an, dass euer ISP eine Geschäftsbeziehung zu einem anderen ISP in den USA hat und dessen Netzwerk-Backbone-Infrastruktur nutzt. Die Haupt-Netzwerkzentrale dieses ISPs ist in Chicago. Sobald eure Daten euer Haus verlassen, reisen sie in diesem Fall also zunächst nach Chicago, egal wo sie eigentlich hinmüssen.
Wenn wir uns die Landkarte der USA anschauen, liegt Chicago natürlich nicht gerade in der Nähe von Portland, sondern viel näher am FGDC in Columbus. Der Ping einer Verbindung zum FGDC in Columbus wäre daher mit großer Wahrscheinlichkeit niedriger als der Ping einer Verbindung zum FGDC in Portland. Vermutlich spielt ihr daher die Mehrzahl eurer Onlinepartien über das FGDC in Columbus, da diese Verbindung in der genannten Konstellation den niedrigsten Ping und die größte Geschwindigkeit bietet. Eine direkte Route zwischen Vancouver und Portland hätte zwar einen niedrigeren Ping, doch diese Route wird in diesem Beispiel nicht von eurem ISP genutzt. Daher ist die Route zwischen Vancouver und Columbus für euch die beste Option.
Das ist zwar nur ein theoretisches Beispiel, kommt aber weltweit ständig vor. Faktoren wie ISPs, Geschäftsentscheidungen zu Internet-Backbones, politische Situationen, lokale Infrastruktur, Netzwerkausfälle oder Wartungen sowie viele weitere Faktoren führen zu Situationen, in denen die Internetroute eurer Daten nicht immer der logischsten Route entspricht. Manchmal hat das erhebliche Auswirkungen, beispielsweise wenn eure Daten von Kontinent zu Kontinent oder über Ozeane geschickt werden, ehe sie wieder auf dem Ausgangs-Kontinent ankommen. Das erschwert die Sache natürlich zusätzlich. Das ist keine reine Theorie, sondern wurde von uns schon oft erlebt.
Dieser kurze Ausflug zeigt euch vermutlich schon, welche Konsequenzen das Ganze hat. Bevor wir ein neues FGDC einrichten und launchen, müssen wir sicherstellen, dass sich die Spieler einer bestimmten Region auch effizient mit dem neuen FGDC in dieser Region verbinden können. Wenn das nicht der Fall ist, werden sie eventuell nach wie vor mit einem FGDC an einer anderen Location verbunden, sodass das neue FGDC seinen Zweck überhaupt nicht erfüllt.
Da jeder Spieler seine eigene, ganz spezifische Netzwerksituation hat, können wir nicht immer im Vorhinein beurteilen, ob ein FGDC für unsere Spieler auch wirklich funktionieren wird. Um die Funktionsweise eines potenziellen neuen FGDCs zu verstehen, müssen wir an diesem neuen Standort aktiv werden, die Verbindungsqualität der Spieler eigenhändig begutachten und entsprechende Daten sammeln.
Wenn das passiert, kann es vorkommen, dass Spieler, die ihr Netzwerk oder ihr Internet mit Tools überwachen, einen Datenstrom zum potenziellen neuen FGDC bemerken. In manchen Fällen geben diese Spieler (wie oben erwähnt) solche Informationen über Twitter oder andere Websites weiter, sodass man meinen könnte, es gäbe das neue FGDC schon. In Wahrheit sind wir aber immer noch in der Begutachtungs-Phase des potenziellen neuen FGDCs, und über diese potenzielle neue FGDC-Location werden noch keine echten Spiele gespielt. Erst wenn wir offiziell über das Hinzufügen eines neuen FGDCs informieren, insbesondere über @EAFIFADirect auf Twitter, ist das FGDC live. Mehr dazu gleich.
Das Sammeln dieser Daten kann einen relativ kurzen Zeitraum (möglicherweise ein paar Wochen) in Anspruch nehmen, es kann aber auch etliche Monate dauern. Das hängt immer davon ab, wie viele Probleme auftreten und wie eindeutig die gesammelten Daten sind.
Deuten die gesammelten Daten nicht darauf hin, dass ein neues FGDC an einer bestimmten Location das Spielerlebnis unserer Spieler verbessern würde, machen wir mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mit der nächsten Phase weiter. Stattdessen gehen wir vielleicht zur vorherigen Phase zurück und untersuchen, ob wir mit einem anderen Anbieter/Partner bessere Ergebnisse in der betroffenen Weltregion erzielen könnten.
Stellen wir bei dieser Untersuchung fest, dass die neue Location das Online-Spielerlebnis unserer Spieler deutlich verbessern würde, und wurden auch ansonsten alle wichtigen Voraussetzungen erfüllt, beginnen wir mit der Machbarkeitsstudie der FGDC-Location.
Machbarkeitsstudien-Phase
Phase 3 TL/DR:
- Um ein FGDC auf die Nutzung durch die Spieler vorzubereiten, ist einiges an Zeit erforderlich.
- Zunächst führen wir einen Soft-Launch des FGDCs durch, um seine Stabilität, seine hohe Leistung und seine Zuverlässigkeit vor dem offiziellen Launch sicherzustellen.
- Zu Beginn dieser Phase läuft das FGDC unter Umständen noch nicht auf voller Kapazität, diese ist aber vor dem Ende dieser Phase erreicht.
- In dieser Phase ist das FGDC noch nicht offiziell live, auch wenn das beim Blick auf Social Media anders wirken könnte.
- Offizielle Ankündigungen stammen immer von @EAFIFADirect auf Twitter.
- Wenn alles klappt, begeben wir uns zur nächsten Phase, dem offiziellen Launch.
In der vorherigen Phase haben wir theoretische Daten zur potenziellen neuen FGDC-Location erhalten, beispielsweise eine Schätzung der Zahl der Spieler, die ihre Partien anhand der Netzwerkverbindungs-Qualität über diese Location spielen werden. Mithilfe dieser Daten können wir nun die Entscheidung treffen, mit dieser neuen Location fortzufahren und die Verbesserungen zu nutzen, die sie den Spielern unserer Meinung nach bieten kann.
Wie stabil, leistungsstark und zuverlässig das FGDC letztlich sein wird, können wir an dieser Phase aber noch nicht ablesen. Um das herauszufinden, müssen wir das neue FGDC einrichten und für FIFA-Onlinespiele bereitstellen und seine Leistung überwachen. Erst dann können wir endgültig beurteilen, ob wir diese neue Location offiziell hinzufügen wollen.
Das ist unsere Machbarkeitsstudien-Phase. In ihr stellen wir mit dem jeweiligen Anbieter/Partner die nötige Hardware bereit und führen sämtliche technischen Arbeiten durch, damit sich das Spiel mit der neuen FGDC-Location verbinden und sie nutzen kann.
Auch in dieser Phase kann es, je nach dem Anbieter, dem physischen Standort und der Art der verwendeten Hardware, gelegentlich zu Verzögerungen kommen. Bis alles endgültig einsetzbar ist, können Wochen, manchmal aber auch zahlreiche Monate vergehen.
Sobald alles bereit ist, wird der Soft-Launch durchgeführt.
Beim Soft-Launch spielen einige Spieler ihre Partien über das neue FGDC. Wir überwachen die Location dabei sorgfältig, um sicherzustellen, dass sie die erwartete Leistung bringt. Vollständig live ist sie aber noch nicht.
In dieser Phase des Launchs ist die volle Kapazität des FGDCs möglicherweise noch nicht erreicht, da das Hauptziel darin besteht, die neue FGDC-Location einer Belastungsprobe zu unterziehen. Erst im Anschluss kann sie offiziell live gehen. Diese Phase ist also beispielsweise erst dann erfolgreich abgeschlossen, wenn die Location so weit ausgebaut ist, dass die erwartete Spielerkapazität unterstützt werden kann.
Falls wir Probleme bei der Stabilität, der Leistung oder der Zuverlässigkeit feststellen, schalten wir die Location unter Umständen ab, um die Probleme zu beheben, die Planungen neu zu begutachten oder sogar die Location vollständig aufzugeben.
Wie ich im Zusammenhang mit der vorherigen Phase bereits erwähnte, kann es vorkommen, dass manche Spieler diese Veränderungen bei der Verarbeitung ihrer Netzwerkdaten bemerken und anderen mitteilen, dass es eine neue FGDC-Location gäbe. Das Ganze ist aber erst dann offiziell, wenn es unter @EAFIFADirect auf Twitter bekanntgegeben wurde. Möglicherweise geht die Location auch erst viel später oder gar nicht live. Der Soft-Launch kann mehrere Wochen oder Monate dauern, wobei die Dauer von den gemessenen Daten der ursprünglichen Beobachtungsperiode abhängt.
Sollte beim Soft-Launch alles wie erhofft klappen, sind wir bereit, zur letzten Phase überzugehen. In dieser Phase wird die Location dann offiziell bekanntgegeben und in unsere Abläufe integriert.
Launch der FGDC-Location
Phase 4 TL/DR:
- Wir geben das FGDC offiziell unter @EAFIFADirect auf Twitter bekannt.
- Das FGDC ist nun vollständig für die Spieler live und wird wie alle anderen bisherigen FGDC-Locations behandelt.
Wir sind beim letzten Schritt des Einbaus einer neuen FGDC-Location angekommen und geben den Spielern offiziell bekannt, dass die Location live ist. Wie bereits erwähnt, findet diese Bekanntgabe unter @EAFIFADirect auf Twitter statt, kann aber zusätzlich auch über andere Kanäle durchgeführt werden.
Sobald das passiert ist, wird die FGDC-Location wie alle anderen bisherigen Locations behandelt. Wir überwachen diese Location nun fortlaufend im Hinblick auf Stabilität, Leistung, Zuverlässigkeit und Kapazität. Diese Überwachung kann dazu führen, dass wir künftig Änderungen bei unseren vorhandenen FGDCs durchführen.
Und das war's auch schon für diesen Deep Dive zu den einzelnen High-Level-Prozessen beim potenziellen Einbau neuer FGDCs. Jede einzelne Situation ist einzigartig. Sie hat ihren eigenen zeitlichen Ablauf, ihre eigenen Herausforderungen und ihre eigenen Rahmenbedingungen. Aber grundsätzlich versteht ihr nun hoffentlich, wie das Ganze abläuft.
Bei jedem neuen FGDC haben wir natürlich das Ziel, das Spielerlebnis unserer Spieler zu verbessern. Daher möchte ich nun noch einen Blick auf das neue FGDC in Dallas (Texas, USA) und seine Wirkung werfen.
Wirkung des neuen FGDCs in Dallas (USA)
Am 11. Juni 2020 haben wir bekanntgegeben, dass unsere FGDC-Location in Dallas (USA) offiziell live ging. Die Planungen für diese Location liefen aber natürlich schon viel länger, und wir haben dabei all die Schritte zum Einbau einer neuen Location durchgeführt, die ich in diesem Beitrag erwähnt habe. Die Frage war dabei: Ist das der richtige Standort oder nicht? Als die Soft-Launch-Phase Ende Mai begann, bekamen wir die ersten konkreten Daten von unseren Spielern und konnten die Wirkung des FGDCs in Dallas abschätzen.
Bevor ich zu den Daten komme, möchte ich euch noch kurz ein paar Worte zu einem unserer Hauptziele sagen. Da die Online-Gameplay-Reaktivität ein zentraler Fokus unseres Teams ist, haben wir uns im Hinblick auf die Netzwerk-Messwerte eine Reihe interner Ziele gesetzt. Einer dieser zentralen Netzwerk-Messwerte ist der Ping des Spielers. Der Ping zeigt an, wie lange es dauert, bis ein Spieldatenpaket von der Konsole oder dem PC zu den Game Data Centers und wieder zurück gesendet wurde.
Der individuelle Spieler-Ping wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst, beispielsweise vom jeweiligen Netzwerk-Setup, dem ISP und der verwendeten Hardware. Einer dieser Faktoren ist die Distanz zwischen dem Spieler und dem FGDC, über das er spielt. Und zwar nicht nur die physische Distanz (wie vorhin bereits erwähnt), sondern auch die Route, die die Daten bei ihrem Weg durch das Internet zurücklegen.
Unser Ziel ist aktuell, möglichst viele FIFA-Onlinespiele mit einem maximalen Durchschnitts-Ping von 50 ms durchzuführen. Dabei handelt es sich im Hinblick darauf, was ein akzeptabler Ping ist und was ein inakzeptabler Ping ist, lediglich um einen Richtwert. Manche Spieler sagen uns, dass die Reaktivität auch bei einem höheren Ping vorhanden ist. Aber wir haben uns angesichts der enormen Zahl unserer weltweiten Spieler dennoch diesen aggressiven Richtwert gesetzt, um die Online-Gameplay-Reaktivität voranzutreiben. Dieser Wert ist also einer unserer internen Erfolgsmaßstäbe beim Begutachten der verschiedenen Spieler-Communitys in aller Welt.
Werfen wir vor dem Hintergrund dieses Ziels also einen Blick auf das neue FGDC in Dallas und darauf, ob es in dieser Hinsicht ein Erfolg ist.
Die geografische Lage von Dallas deutet darauf hin, dass es vor allem zwei Länder geben müsste, die von diesem neuen FGDC profitieren: Die USA und Mexiko.
Schauen wir zuerst auf die USA.
Wenn wir uns die Daten des gesamten Landes ansehen, erkennen wir beim Prozentsatz der FIFA-Onlinespiele, die unter 50 ms durchgeführt werden, nach dem Launch des FGDCs in Dallas eine Steigerung von 5-7 %.
Wenn wir uns nur den Staat Texas ansehen, ist die Steigerung sogar noch deutlicher. Dort stieg der Prozentsatz der FIFA-Onlinespiele, die unter 50 ms durchgeführt werden, nach dem Launch des FGDCs in Dallas von 50-60 % auf 85-90 %.
In den USA hat das neue FGDC also zu der erwarteten Verbesserung geführt. Die Spieler, die dem neuen FGDC physisch am nächsten sind, erlebten beim Spielen ihrer Partien die stärkste Ping-Verbesserung. Insgesamt sind wir daher zufrieden damit, wie die neue FGDC-Location das Spielerlebnis unserer Spieler in den USA verbessert hat.
In Mexiko ist die Lage ziemlich einzigartig und interessant. Man kann hier ablesen, dass das Internet oft nicht so funktioniert, wie man anhand des physischen Standorts meinen könnte.
Schauen wir uns zunächst mal die landesweiten Daten aus Mexiko an. Vor dem Launch des FGDCs in Dallas lag der Prozentsatz der FIFA-Onlinespiele, die unter 50 ms durchgeführt werden, knapp unter 20 %. Nach dem Launch des FGDCs in Dallas ist dieser Wert deutlich gestiegen, nämlich auf knapp 45 %.
Klingt auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich. Dallas liegt in der Nähe der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Daher könnte man denken, dass der Norden Mexikos sich nun eher mit Dallas verbinden würde als mit dem FGDC in Mexiko-Stadt.
Doch die Heatmap mit dem Anteil der FIFA-Onlinespiele über das neue FGDC in Dallas zeigt etwas Überraschendes.
Im Norden Mexikos werden zwar relativ viele Spiele über das FGDC in Dallas gespielt. Aber auch die Mehrzahl der Spiele, die in Mexiko-Stadt und Umgebung gespielt werden, wird über das FGDC in Dallas gespielt. Und das, obwohl es doch in Mexiko-Stadt ein eigenes FGDC gibt.
Der Blick auf Mexiko-Stadt zeigt, wie stark sich die FGDC-Location in Dallas auf die dortigen Spieler ausgewirkt hat: Der Prozentsatz der FIFA-Onlinespiele, die unter 50 ms durchgeführt werden, stieg nach dem Launch deutlich.
Der Blick auf die Heatmap zeigt aber auch, dass das nicht an der Leistungsfähigkeit des FGDCs in Mexiko-Stadt liegt. Für große Teile Mexikos ist die beste Verbindung nach wie vor nicht das FGDC in Dallas, sondern das FGDC in Mexiko-Stadt.
Hier liegt also aufgrund der oben beschriebenen, oftmals erstaunlichen Internetrouten eine Situation vor, in denen ein FGDC in einem anderen Land den Menschen in einer Stadt eine schnellere Verbindung bieten kann als das FGDC in ihrer eigenen Stadt.
Genau das macht unsere Bemühungen auch so knifflig, die Online-Gameplay-Reaktivität der FIFA-Spieler mithilfe neuer FGDCs zu verbessen. Ohne ein detailliertes Verständnis des Internets könnte das Ganze simpel erscheinen. Und manchmal ist es das auch. Aber oftmals stößt man eben auf Realitäten wie diese.
Wenn man es richtig machen will und FGDCs einrichten will, die den Spielern wirklich helfen, kann man eben nicht bloß Stecknadeln auf einer Landkarte befestigen. Durchgreifende Verbesserungen basieren auf dem Vorhandensein einer passenden Infrastruktur und auf solider Datenanalyse. Und oft muss man auch einfach mal was ausprobieren.
Die Wirkung des FGDCs in Dallas auf die Spieler, die sich bei ihren FIFA-Partien darüber verbinden, freut uns außerordentlich. Den Daten zufolge hat es das Spielerlebnis vieler Spieler positiv beeinflusst. Und das ist natürlich immer unser Ziel.
Ich hoffe, dass ihr viele Infos aus diesem Deep Dive mitnehmt, und dass ihr nun besser versteht, wie wir in diesem Bereich agieren und warum es nicht immer so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint (und wie wir es uns auch wünschen würden). Das Ganze bleibt für uns nach wie vor ein absoluter Schwerpunkt. Wir bleiben definitiv am Ball. Folgt uns, wie erwähnt, unbedingt unter @EAFIFADirect auf Twitter, um immer die neuesten Updates zu neuen FGDC-Locations zu erhalten. Dort findet ihr auch neue Pitch Notes-Beiträge und weitere Infos des FIFA-Entwicklerteams.
Vielen Dank für euer Interesse! Und vielen Dank für euren Einsatz und eure Begeisterung fürs Spiel!
Joel Doonan und das FIFA-Team.
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Weitere detaillierte FIFA-Beiträge der Mitglieder des Spielteams finden sich auf der Anmerkungen-Seite.
Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag beschreibt grundsätzlich die FIFA 20-Updates, an denen die Entwicklerteams für PlayStation®4, Xbox One und PC arbeiten. Da es unser Ziel ist, das FUT-Spielerlebnis für alle Spieler unablässig weiter zu optimieren, kann es vorkommen, dass die Angaben dieses Artikels aufgrund vorgenommener Anpassungen zur Steigerung des Spielvergnügens veraltet sind.
FIFA 20 ist jetzt für PlayStation®4, Xbox One und PC erhältlich.
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