Der Kuss des Krypters: Eine Kurzgeschichte mit Wahlmöglichkeiten
Von Cathleen Rootsaert
ICH LIEBE DICH
„Ich liebe dich, Ammien“, sagst du. „Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch“, flüstert Ammien zurück. „Ich war noch nie so aufgeregt und gleichzeitig verängstigt.“
Er/Sie lächelt dich an und beginnt zu zittern.
Du legst deine Arme um ihn/sie und ziehst ihn/sie in eine enge Umarmung. Du sagst ihm/ihr, dass du ebenfalls Angst hast, aber dass dich ein Leben, in dem ihr getrennt seid, noch viel mehr ängstigt.
Ammien blickt in deine Augen und lächelt, bevor er/sie deine Wange mit dem Handrücken streichelt. Er/Sie nickt nur und küsst dich. Es ist ein starker und selbstsicherer Kuss, ein Kuss voller Tatendrang und Begehren. Er erfüllt dich mit Licht und Hoffnung, welche die dunkle Einsamkeit in deinem Inneren schnell vertreibt.
Ein Gefühl beginnt in deiner Brust zu erblühen. Es ist stark und voller Zuversicht: Du liebst jemanden, der dich ebenfalls liebt.
Ammien ergreift deine Hand und geleitet dich sanft durch den Raum, bevor er/sie dich auf der Bettkante sitzen lässt. Er/Sie sieht dich eingehend an.
„Was machen wir jetzt?“
„Ich will mit dir zusammen sein, Ammien. Morgen könnten wir zu Freelancer Yarrow gehen und mit ihm sprechen. Zusammen können wir uns bestimmt einen Plan ausdenken, der beweist, dass wir sorgsam mit der Sache umgehen können. Okay?“
Ammien lächelt und küsst dich noch einmal. „Ich sollte gehen, bevor es hell wird und mich jemand sieht.“ Du nickst und zusammen geht ihr die wenigen Schritte zur Tür hinüber. Ammien hält inne. „Allerdings … Will ich das gar nicht.“
„Ich will, dass du hier bleibst“, sagst du. „Aber das würde bedeuten … dass wir Yarrow morgen anlügen müssen. Wir müssen ihm beweisen, dass wir den Freelancer-Code respektieren und die Angelegenheit ernst nehmen. Ich will ihm nicht noch mehr Gründe geben, uns unsere Liebe zu versagen.“
„Aber was, wenn wir ihn nicht überzeugen können und er ohnehin „Nein“ sagt? Was, wenn man mich aus der Enklave verbannt und ich zurück nach Satomi gehen muss?“
Behutsam ziehst du deine Hand zurück und wendest deinen Blick ab.
Ammien hockt sich neben dein Bett vor dich hin und sucht in deinen Augen nach Antworten. „Was, wenn ich nie wieder die Chance bekomme, dich zu küssen?“
Du schließt deine Augen und flüsterst: